Im Zentrum getroffen

Die Europawahl 2019 hat die etablierten Verhältnisse erschüttert. Angela Merkel und Emmanuel Macron sind geschwächt, die politische Mitte ist geschrumpft und im Europaparlament gibt es keine klare Mehrheit mehr. Wie geht es nun weiter in der EU?

Paris

Paris, Welt-Hauptstadt des 19. Jahrhunderts und mutmasslich neues europäisches Krisenzentrum. Dabei ist das Budgetdefizit 2014 geringer als in London. Im Elysée-Palast (Foto) traut man sich aber nicht mehr, das laut auszusprechen – der unbeliebteste Präsident der 5. Republik ist abgetaucht.

Hier, im Elysée, bin ich sieben Jahre ein und aus gegangen, von 1994 bis 2001. Anfangs verbreitete noch Präsident Mitterrand seinen morbiden Charme, dann eroberte der hemdsärmelige Chirac das „Chateau“. Mit der Wiederaufnahme der Atomtests löste er gleich eine Krise aus.

Die wichtigsten Themen (für „Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“) waren denn auch die Außenpolitik, die Wirtschafts- und Finanzpolitik (Euro-Einführung und Stabilitätspakt) sowie die Europapolitik (Nizza-Gipfel). Die deutsch-franzöischen Beziehungen beschäftigen mich auch heute noch – mehr dazu hier.

Foto: Frederic Legrand – COMEO / Shutterstock.com – Zitat auf der Homepage aus E. Bonse „Unser 11. September“ (Lost in EUrope)

„Ein New Deal ist möglich“

Diskussion mit Henrik Enderlein beim Genshagener Forum im November 2014. Enderlein, der gemeinsam mit Jean Pisani-Ferry (Foto) einen Bericht zu deutsch-französischen Reformperspektiven erarbeitet hat, äußerte sich auf meine Nachfrage optimistisch: „Ein New Deal ist möglich“, sagte er. Der Bericht findet sich hier, mehr zu meiner Tätigkeit für das Genshagener Forum hier