US-Präsident Biden sagt einen großen Kriegsgipfel ab, Nato-Generalsekretär Rutte warnt vor einem harten Winter: Es steht nicht gut um die Ukraine – und um die westliche Unterstützung. Eine Kolumne für die „Berliner Zeitung“
Es sollte eines der größten internationalen Treffen in Deutschland der letzten Jahre werden: Am 12. Oktober war auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz ein Ukraine-Gipfel geplant. Doch der Mega-Event, den US-Präsident Joe Biden gemeinsam mit Kanzler Olaf Scholz und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj ausrichten wollte, wird zum Flop.
Erst mußte Biden absagen – offiziell wegen des Hurrikans „Milton“. Eine wichtige Rolle spielt wohl aber auch der Streit über Selenskyjs brisanten „Siegesplan“, der Militärschläge mit US-Waffen bis nach Moskau vorsieht. Kurz darauf gab das Präsidialamt in Kiew bekannt, dass der im November geplante zweite „Friedensgipfel“ für unbestimmte Zeit verschoben wird.
Und dann hat auch noch der neue Nato-Generalsekretär Mark Rutte die Stimmung verdorben – mit der Warnung, der Ukraine stehe der bisher härteste Kriegswinter bevor. Die Nato müsse mehr tun, um dem Land beizustehen, sagte Rutte. Doch was? Am Nato-Sitz in Brüssel herrscht Ratlosigkeit. Man müsse abwarten, bis ein neuer Termin für das Ramstein-Treffen gefunden wird.
Für Selenskyj sind das herbe Rückschläge. Seit Monaten versucht er, die Alliierten noch tiefer in seinen Kampf gegen Russland zu verstricken. Mit der mittlerweile festgefahrenen Offensive in der russischen Region Kursk wollte er zeigen, zu was seine Armee noch fähig ist. Der Gipfel in Ramstein werde „in vielerlei Hinsicht historisch“, versprach er in einer Videobotschaft.
Doch nun wird Ramstein zum Symbol eines hoffnungslosen Krieges.
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