Eine Kolumne für den „Makroskop“
Es war einmal das größte Infrastrukturprojekt Europas. Dann wurde es zum größten Kriminalfall, manche sprechen sogar von einem Kriegsverbrechen. Nun droht es zu einem Beispiel für Verdrängung und Vertuschung zu werden.
Die Rede ist von Nordstream – den deutsch-russischen Gaspipelines in der Ostsee, die im September 2022 durch einen Sabotageakt weitgehend (wenn auch nicht vollständig) zerstört wurden. Zwei Jahre später laufen die Täter immer noch frei herum, Polen soll einem Hauptverdächtigen zur Flucht verholfen haben.
Doch statt sich darüber zu empören und die Fahndung zu intensivieren, versuchen die politisch Verantwortlichen, das Attentat unter den Teppich zu kehren, die (mutmaßlichen) Täter zu schützen und die Schuld umzukehren.
Besonders dreist geht dabei der polnische Regierungschef Donald Tusk vor. In einem provokanten Tweet forderte der frühere EU-Ratspräsident nicht nur, die Ermittlungen einzustellen und keine lästigen Fragen mehr zu stellen.
Tusk appellierte zudem noch an die „Initiatoren und Förderer“ von Nordstream, sich zu entschuldigen. „Apologise and keep quiet“ fordert der liberale Pole – ein kaum verhohlener Versuch, von den Tätern abzulenken und die Schuld bei den deutschen Betreibern zu suchen.
Ein unerhörter Vorgang, der denn auch für erhebliche Verstimmung im Berliner Regierungsviertel sorgt. Doch bei der EU in Brüssel tut man immer noch so, als sei nichts geschehen – und als gebe es auch keinen Handlungsbedarf.
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