Emmanuel Macrons Äußerungen zum China-Taiwan-Konflikt sorgen für Aufregung. In der Presseschau von „eurotopics“ finden sich viele negative Kommentare – aber auch die abweichende Einschätzung von „Lost in EUrope“.
Der Wirtschaftszeitung „Les Echos“ hatte Macron nach seinem Peking-Besuch mit Ursula von der Leyen gesagt, Europa solle beim Thema Taiwan nicht als „Mitläufer“ der USA agieren, und dafür Kritik von Verbündeten geerntet. Auch einige Kommentatoren gehen mit Macron hart ins Gericht, andere können die Aufregung nicht verstehen.
Was an den Aussagen Macrons eigentlich falsch sein soll, fragt sich Brüssel-Korrespondent Eric Bonse in seinem Blog Lost in Europe:
„Ein Aufreger ist das nur für jene, die so tun, als seien amerikanische und europäische Interessen identisch. … Macron hat hier ganz klar einen Punkt. … Recht hat er auch mit der Einschätzung, dass Europa um ’strategische Autonomie‘ kämpfen und sich zu einem ‚dritten Pol‘ in der neuen multipolaren Weltordnung entwickeln muß. Was sonst? … Den Kampf um die Selbständigkeit nun ausgerechnet in dem Moment aufzugeben, da mit China, Indien, Südafrika oder Brasilien neue Akteure auf die Weltbühne treten, käme einer Selbstaufgabe und einer Beerdigung des europäischen Projekts gleich. Nichts anderes hat Macron gesagt.“
Lost in EUrope (Blog)
Die gesamte Presseschau findet sich hier